Schwarzarbeit und Betrug am Bau sind in Österreich weiterhin ein großes Problem. Im Juni hat eine landesweite Razzia der Finanzpolizei über 100 Fälle von Schwarzarbeit und Betrug auf Baustellen aufgedeckt, wie verschiedene Medien berichten. Dabei kam es zu dramatischen Szenen: Verdächtige versuchten der Festnahme durch Flucht über Dächer, durch Wohnungen oder mit Sprüngen aus mehreren Metern Höhe zu entkommen. Über ähnliche Vorfälle hatten Beamte der Finanzpolizei im Rahmen unseres ISHAP-Experten-Talk im April berichtet.
Das Problem mit Schwarzarbeit auf Baustellen
„Schwarzarbeit und die illegale Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte bleiben weiterhin ein gravierendes Problem auf österreichischen Baustellen“, warnt ISHAP-Experte Matthias Heger. „Vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verleitet der enorme Kostendruck viele Unternehmen dazu, gesetzliche Vorgaben zu umgehen. Ein gängiges Beispiel ist die Abmeldung von Arbeitern, die dennoch weiter auf der Baustelle tätig sind.“ Dies verzerrt den fairen Wettbewerb und untergräbt die rechtlichen Rahmenbedingungen auf Baustellen.
Hohe Strafen drohen
Die vermeintlichen Einsparungen durch den Einsatz nicht gemeldeter Arbeitskräfte oder von Personen ohne gültigen Aufenthaltstitel entpuppen sich jedoch oft als trügerisch. Die rechtlichen Konsequenzen und hohen Strafen übersteigen die kurzfristigen Kostenvorteile bei Weitem. „Nach § 32a Abs. 8 des Ausländerbeschäftigungsgesetzes kann pro unrechtmäßig beschäftigte Person eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro verhängt werden“, erklärt Matthias Heger und betont, dass dies nur eine von vielen möglichen Sanktionen ist, mit denen Unternehmen bei Verstößen rechnen müssen.
Betrugsfälle nehmen zu
Trotz teils empfindlicher Strafen ist die Zahl der Betrugsfälle auf Rekordniveau. Bis Juni dieses Jahres wurden bereits über 200 Scheinfirmen aufgedeckt – mehr als im gesamten Vorjahr. Allein im Bausektor werden jährlich schätzungsweise 800 Millionen Euro in bar abgehoben, wovon ein Großteil als Schwarzlohn ausgezahlt wird. Wilfried Lehner, Leiter der Finanzpolizei, erklärt in einem Interview mit der Kleinen Zeitung, dass viele dieser Arbeiter zwar offiziell angemeldet sind, aber nur in Teilzeit, geringfügig oder als Hilfskräfte gemeldet werden. (Kleine Zeitung-Artikel: Finanzpolizei-Chef: „Bereits mehr Scheinfirmen als 2024 aufgedeckt“.)
Mehr als 1000 Scheinfirmen
Die Liste der als Scheinfirmen eingestuften Unternehmen ist seit 2017 öffentlich einsehbar und umfasst mit Stand Juli 2025 rund 1.100 Unternehmen. Um Betrug effektiv zu vermeiden, bietet ISHAP CARD eine Schnittstelle zur Scheinunternehmer-Datenbank, die mehrmals täglich automatisch einen Abgleich vornimmt“, betont Heger. „Wer einmal mit einem betrügerischen Subunternehmer konfrontiert war, weiß, welche schwerwiegenden Folgen das haben kann.“
Bundesregierung plant schärfere Maßnahmen
Die Regierung will entschlossener gegen Schwarzarbeit sowie Lohn- und Sozialdumping vorgehen. Finanzminister Marterbauer unterstrich im Gespräch mit „Der Standard“ die Bedeutung von Kontrollen: „Wer illegal beschäftigt oder unterbezahlt wird, ist oft nicht ordnungsgemäß versichert. Zudem verzerrt dieser Betrug den Wettbewerb zulasten ehrlicher Betriebe.“ Arbeitsministerin Korinna Schumann ergänzte, dass die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass der Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping noch lange nicht gewonnen ist. (Der Standard-Artikel: Baustellenschwerpunkt: Zahlreiche Fälle von Abgabenbetrug aufgedeckt)
Seit 15 Jahren die Lösung auf Baustellen: ISHAPCARD
Viele Bauunternehmen setzen daher schon seit Jahren auf ISHAPCARD – die führende Software für die Personaldokumentation auf Baustellen. Mit ihr lassen sich alle gesetzlichen Vorgaben einfach und sicher erfüllen. So ist man im Baustellenalltag und bei Kontrollen immer auf der rechtssicheren Seite.